Wadi Ibn Hammad (Jordanien)

Das Wadi Ibn Hammad ist ein Geheimtipp für eine Tageswanderung in Jordanien. Durch lauwarmes Wasser watet man zwischen steilen Schluchten und üppiger Vegetation. Von oben ranken sich hängende Gärten hinab. Das mineralienreiche Wasser hat an den Felsen bunten Spuren hinterlassen. Ein Wasserfall speist den warmen, knöcheltiefen Bach durch den man geht. Am Ende steigt man durch eine Mondlandschaft wieder aus dem Tal herauf. Vier Stunden sollte man mindestens für die Wanderung einplanen.
Der Staat Jordanien baut am Ende vom Wadi Ibn Hammad ein Staudamm um das Wasser nutzen zu können (Stand 2017). Deshalb kann man es leider nicht mehr komplett durchwandern. Aber in dieser trockenen Gegend ist jeder Tropfen Wasser kostbar. Die Beduinen zapfen mit schwarzen Plastik-Schläuchen Wasser aus dem Bach ab um ihre Ziegen zu tränken.

Die Bilder sind am 13.11.2017 aufgenommen worden.

Petra – Teil 2 (Jordanien)

Vor vielen der alten Behausungen findet man im Sand kleine und große antike Tonscherben. Diese stammen aus den unterschiedlichsten Epochen. Die Nabatäischen erkennt man daran, dass sie hauch dünn und meist bemalt sind. Petra war im dritten Jahrhundert vor Christus eine blühende Handelsstadt. Sie lag am Knotenpunkt wichtiger Karawanenrouten und die Nabatäer kontrollierten den Handel, das machte sie reich. Da der Siq, der lange und enge Zugang zu Petra, nicht für Kamel-Karawanen geeignet war, rasteten diese in Klein Petra und schlugen dort auch auch ihre Waren um.
Petra muss man selbst erlebt haben, jede Beschreibung verblasst hinter der Realität. Mindestens zwei, besser drei Tage sollte man für einen Besuch einplanen, so weitläufig ist das Gelände. Aber man muss nie weit laufen um etwas neues zu entdecken, hinter fast jeder Ecke trifft man auf Ruinen und Tempel. Bis auf das Schatzhaus kann man fast alle Bauten betreten, so man sie denn erreicht.
Ein unvollendetes Grab, siehe Bild, veranschaulicht wie die alten Nabatäer gebaut haben. Nur der obere Teil des Grabes wurde fertiggestellt. Das bedeutet, der Sandstein wurde von oben nach unten und von außen nach innen bearbeitet. Somit konnten die Arbeiter den unteren, unbearbeiteten Sandstein als Arbeitspodest nutzen. Die Verwendung eines Holzgerüsts war aufgrund der Holzknappheit im Land nicht rentabel.

Die Bilder sind im November 2017 entstanden.

Petra – Teil 1 (Jordanien)

Petra ist die alte Nabatäer Hauptstadt im heutigen Jordanien. Sie ist die Touristenattraktion Nummer Eins im Land. Der weitere Talkessel ist übersät mit mehr als 800 Ruinen von alten Tempeln, Gräbern und Wohnungen die direkt in die Sandsteinfelsen gehauen worden sind. Noch zweimal so viele sollen Sand verborgen liegen. Egal wo man hin geht oder sich wendet, überall trifft man auf alte Bauten und Touristen. Zum Glück gibt es diverse Wandertrails die einen zu weniger stark frequentierten Sehenswürdigkeiten führen, sofern man gut zu Fuss und entsprechend trittsicher ist.
Eine etwa 1km lange, enge Schlucht, der Siq, führt zum so genannten Schatzhaus der Beduinen. Das Schatzhaus ist aber eigentlich ein zum Tempel umgebautes altes Grabmal, bzw. ein ehemaliges Grabmal das man zum Tempel umgestaltet hat. So ganz sicher sind sich die Experten da noch nicht. Dahinter öffnet sich das Tal und quasi jeder Felsen ist behauen. Unglaublich. Die Bauwerke weisen sowohl römische, ägyptische, mesopotamische als auch nabatäische Baumerkmale auf.

Die Bilder sind im November 2017 entstanden.

Klein Petra (Jordanien)

Klein Petra oder Siq el-Barid wirkt fast wie eine kleine Version der Nabatäerstadt Petra, in deren direkter Nähe sie liegt. In Wahrheit war sie aber ein Karawanenrastplatz vor Petra. Hier haben die Karawanen vom Mittelmeer und vom Roten Meer gerastet und ihre Waren umgeschlagen. Der lange schmale Siq, der Zugang zu Petra, ist für Kamelkarawanen zu eng. Die Lage von Klein Petra ist günstig gewählt. Der Zugang erfolgt über eine enge Schlucht die durch eine Tü verschlossen werden konnte und davor befindet sich ein großer, ebener Platz. Ideal für die vielen Kamele. Das Wasser kam unter anderem aus einer in den Fels gebauten Zisterne in der Nähe. Die Zisterne ist offen und kann ebenfalls besichtigt werden.
Auch in Klein Petra sind die Gräber, Tempel und Wohnungen, wie in Petra, direkt in den Sandsteinfels gehauen worden. Allerdings sind es deutlich weniger als in Petra. Klein Petra hat seinen Charme, vor allem weil sich hier deutlich weniger Touristen aufhalten als in Petra.

Die Bilder sind am 17.11.2017 entstanden.

Die Ruinen von Jerash, dem römische Gerasa (Jordanien)

Erste Spuren menschlicher Besiedlung in der Gegend stammen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. Bis zum 1 Jahrhundert n. Chr. spielte Gerasa aber nur eine unbedeutende Rolle als Stadt. Im Jahr 63 vor Christus wurde sie durch den römischen General Pompeius erobert. Im folgenden blühte die Stadt unter römische Herrschaft förmlich auf. Als Handelsstadt machte sie fortan Petra Konkurenz. Der wirtschaftliche Aufschwung führte zu einer starken Bautätigkeit und damit zu einer Fülle an noch erhaltenen Baudenkmälern.
Heute gilt Gerasa eine der besterhaltenen römischen Provinzstädte der Welt Ein ovales Forum, eine 600 m lange von Säulen gesäumte Allee, diverse Tempel und mit Mosaiken geschmückte Kirchen, ein Nymphäum mit fließendem Wasser und ein 5000 Zuschauer fassendes Amphitheater mit super Akustik sind nur einige der Sehenswürdigkeiten dieser großen römisch-byzantinischen Stätte.
Man darf fast alle Objekte betreten und besichtigen. Das Gelände ist riesig und noch nicht vollständig ausgegraben, bzw. restauriert.

Die Bilder sind am 12.11.2017 entstanden.

Kreuzfahrerburg Kerak (Jordanien)

Die im Jahre 2008 renovierten Überreste der alten Kreuzfahrerburg Kerak, auch Crac des Moabites genannt, thronen auf einem Felsvorsprung über der Stadt Kerak in Jordanien. Die massive Nord-Front wurde durch zwei Ecktürme verstärkt. An der östlichen Mauer befanden sich vier Türme. Die südliche Seite wird durch den, auf einer Klippe stehenden, Burgfried dominiert.
Die Burg wurde von 1142 bis 1188 von den Kreuzfahrern erbaut und 1263 bis 1517 von den Mameluken erweitert. Die beiden Bauabschnitte lassen sich auch heute noch anhand der verwendeten Steine gut erkennen. Die Kreuzfahrer verwendeten große, grob behauene Blöcke aus hartem, dunklen Kalkstein. Die Mameluken hingegen bauten mit weicherem Kalkstein, präzise in quadratische Blöcke geschnittenen, aber mit einer rauen bzw. rustikalen Oberfläche.
Die aus zwei Ebenen bestehende Burg ist eine gelungene Mischung aus europäischem, byzantinischem und arabischem Baustil. Die obere Ebene beherrbergte die meisten der Hauptgebäude, wie z.B. die alte Kreuzfahrerkirche, die Empfangshalle der Mameluken und die Moschee.
Die teilweise unterirdisch gelegenen Räume sind fast alle begehbar und verströmen eine einmalige Atmosphäre.

Die Bilder sind am 13.11.2017 entstanden.

Lost Places – Märchenwald Berlebeck

Bis 1983 gab es in Berlebeck (Detmold), zwischen Externsteinen und Hermannsdenkmal gelegen, einen Märchenwald. Heute erinnert nur noch der Straßennamen „Im Märchengrund“ an diese Einrichtung (einen „Dornröschenweg“ gibt es auch). Früher war der Märchenwald eine beliebte Attraktion und zog als touristisches Ausflugsziel vor allem Familien mit Kindern an. Auf dem Gelände im Teutoburger Wald gab es unter anderem einen Springbrunnen, einen Kiosk in Pilzform, einen Streichelzoo und unzählige Märchen-Häuschen. Diese waren nach vorn hin offen und ihr Innenleben zeigten jeweils eine Szenen aus diversen Märchen. Die Figuren und die Dekorationen waren alle mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Über einen Knopf konnte eine Tonaufzeichnung aktiviert werden, die einem die jeweilige Szene erzählte.
Von dem alten Märchenwald ist heute nicht mehr viel erhalten. Nur die unzähligen Treppenstufen im Wald fallen ins Auge. Einige Fundamente sind ebenfalls noch vorhanden. Wenn man etwas sucht, findet man auch noch diverse Kleinteile im Laub. Wie z.B. ein „Zwergenbein“ oder Reste der alten Technik.

Das Gelände des ehemaligen Märchenwaldes ist offen und darf betreten werden. Auf dem ehemaligen Parkplatz, direkt unterhalb des Geländes am alten Forsthaus, kann man auch heute noch gut parken. In unmittelbarer Nähe liegt die Ruine Falkenburg, die Adlerwarte, die Externsteine und das Hermannsdenkmal. Ein Ausflug, nicht nur für Treppen-Fetischisten, lohnt sich allemal.

Siehe auch Märchenwald Brüntrup

Lost Places – Steinbruch Kleinenberg

In Kleinenberg, bei Bad Pyrmont, liegt direkt unter dem Flugplatz ein kleiner, verlassener Steinbruch. Teile der ehemaligen Befüllungsanlage für Kies und Schotter sind noch erhalten. Betrieben wurde der Steinbruch, mit Unterbrechungen, von 1869 bis 1961.

Den Aufgang zum Bruch findest du bei der Koordinate N51°58.011 E9°17.867, direkt bei dem Wanderwegweiser.

Lost Places – Munitionslager auf dem Bilster Berg bei Pömbsen / Nieheim

Um es vorweg zu nehmen, von dem alten Munitionslager der Britischen Streitkräfte ist nichts mehr übrig. 2013 wurde auf dem ehemaligen Militärgelände das „Bilster Berg Drive Resort“, eine Rennstrecke, eröffnet. Die Bilder vom verlassenen Munitionslager stammen alle aus dem Jahr 2010.

1971 begann die Britische Armee mit dem Bau eines Munitionslagers auf dem Berg. Es war ca. 84 Hektar groß und bestand aus rund 40 Gebäuden. Die Munitionsbunker hatten 70cm starke Wände aber nur ein leichtes Dach. Damit sollte sichergestellt werden, dass bei einem Unfall, sprich einer Explosion, der Explosionsruck nach oben und nicht zur Seite, also da wo die anderen Bunker standen, entwich. Die Baukosten beliefen sich auf etwa 28 Mio DM. Der offizielle Name des Geländes lautete: „1st British Corps Ammunition Depot Pombsen“. Gelagert wurde dort konventionelle Munition für die NATO Rheinarmee. Im Falklandkrieg (1982) und im ersten Irakkrieg (1990/91) wurden die britischen Truppen u.a. von hier aus mit Munition versorgt. Nach 20 Jahren Nutzung wurde das Lager 1993 von den Britten geschlossen und verfiel langsam.
Die Lage des Munitionslagers war gut gewählt, lag es doch in direkte Nähe zum Flak-Gürtel Niedersachsen. In unmittelbarere Näher befanden sich zwei Hawk-Stellungen (Schwalenberg und Aerzen-Laatzen), sowie diverse andere, kleinere Munitionslager.

Lost Places – Die Haller Waldgrabstätten

Bei Halle (Westfalen) gibt es einen kleinen verlassenen Waldfriedhof aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dort ließen sich schon vor 150 Jahren Menschen mitten im Teutoburger Wald bestatten. Heute nennt man so einen Begräbnisplatz Friedwald.
Zahlreiche Grabmale und Skulpturen sind heute noch erhalten, nur deren Inschriften lassen sich leider meist nicht mehr sicher lesen. Ein großes Tor mit Treppe ist ebenfalls noch zu sehen. Lange wurde das kleine Gebäude, das neben den Grabstätten steht, für eine Kapelle gehalten. Es ist aber tatsächlich ein Pavillon, der heute wie damals zum Verweilen bei einem Friedhofsbesuch einlud. Die meisten Grabmäler sind schon stark verwittert oder wurden durch Vandalismus beschädigt. Die alte Friedhof ist trotzdem noch immer wunderschön.

Weitere Infos zur Geschichte und Lage der Haller Waldgrabstätten
gibt es auf den Webseiten der Stadt Halle.

Lost Place – Ölbach, Verl

Im Oktober 2017 haben bei einer Wanderung am Ölbach bei Verl ein schönes Lost Place entdeckt. Ein altes, halbverfallenes Haus mit abgebranntem Nebenbau. Die Ruine aus dem Jahr 1914 ist komplett baufällig. Aber von außen bietet sie noch immer einen spannenden Anblick.

Lost Places – Bunker Siekerwald Bielefeld

Im Siekerwald bei Bielefeld liegt versteckt, ein kleiner aber feiner Lost Place, ein alter Bunker bzw. Stollen in einem verlassenen Steinbruch. Obwohl ein Weg direkt am Steinbruch vorbei führt, sieht man den Eingang nur wenn man den Steinbruch betritt. Hinter der kleinen Gittertür, durch die man kriechen muss, befindet sich ein etwa 10 Meter langer, gewundener Gang in dem man bequem stehen kann. Die ersten Meter weisen noch gemauerte Wände auf, daran schließt sich dann der nackte Fels an. Enden tut das Ganze in einer Art Felsenkammer. Das könnte der alte Sprengstoffbunker des Steinbruchs gewesen sein, ganz sicher bin ich mir aber nicht.
Fledermäuse oder deren Hinterlassenschaften konnte ich nicht entdecken, nur den obligatorischen Zivilisationsmüll.

Buenos Aires

Buenos Aires ist eine Stadt mit vielen überraschenden Gesichtern. Da sie vom 2. Weltkrieg komplett verschont geblieben ist, gibt es noch viele alte und schöne Häuser. Die Inflation ist aktuell so schnell am galoppieren, dass Straßenschilder mit Preisen fürs Parken nicht neu gedruckt, sondern lediglich die Preise überklebt werden.
Überall in den Touristenvierteln begegnet man auf der Straße Tangotänzern. Nach der Darbietung gehen sie mit einem Hut, freundlich lächelnd, durch die Menge der zuschauenden Touristen.

Die Bilder sind alle im Januar 2017 entstanden.

Wandern in Patagonien 5 – Laguna de los Tres und Fitz Roy

Am 02.02.2017 sind wir auf dem „Senda al Fitz Roy“ bis zu der „Laguna de los Tres“ gewandert. Um nicht den selben hin- und Rückweg gehen zu müssen, haben wir uns mit dem Bus zur „Hosteria El Pilar“ bringen lassen und sind dort gestartet. Zurück sind wir dann direkt bis nach El Chaltén auf dem Trail gewandert.

Beim Aufstieg konnten wir den eindrucksvollen Gletscher Piedras Blancas bewundern, eine kleine Lawine ging auch geräuschvoll ab. Der letzte Aufstieg ist steil und anstrengend, aber wenn man erstmal die beiden Gletscherseen, den Lagoon de los Tres und Laguna Sucia, nebeneinander liegen sieht, dann ist das sehr schnell vergessen.
Den Fitz Roy konnten wir leider nicht sehen, er hatte sich hinter tief hängenden Wolken versteckt.
Das Trinkwasser konnten wir wieder unterwegs, aus den zahlreichen Bächen zapfen.

Wandern in Patagonien 4 – Torres del Paine

Am 31.01.2017 sind wir vom „Refugio Las Torres“ zum  „Mirador Torres Del Paine“ und zurück gewandert. Die Strecke ist wunderschön aber anstrengend. Es gibt zahlreiche Gebirgsbäche an denen man seine Wasserflasche  wieder auffüllen kann. Das frische, kühle Gebirgswasser schmeckt herrlich und erfrischt.

Der Weg ist abwechslungsreich und voller faszinierender Aussichtspunkte. Es gibt Flüsse, Täler, Berge und viel Wald durch den man wandert. Der letzte Anstieg, der durch ein Geröllfeld führt, ist anspruchsvoll.

Der Anblick am Ziel der Wanderung, die drei Spitzen und der Gletschersee, entschädigen für die ganze erlittene Mühsal beim Aufstieg.,
Am Gletschersee unterhalb der Torres del Paine besuchte uns ein wilder Fuchs, der war auf unsere Lebensmittel aus. Ein schönes Tier, gefüttert haben wir es trotzdem nicht.

Auf etwa halber Strecke liegt das „Refugio Chileno“, dort kann man gut rasten. Der müde Wanderer kann sich, oder sein Gepäck, von dort per Pferd den Berg runter tragen lassen.
Unten beim Hotel las Torres Patagonia, gibt es am Weg einen kleinen Kiosk. Dort haben wir „günstig“ ein kaltes Bier für die nahende Ankunft erstanden. Eine Wohltat nach der ca. 7-8 Stündigen Wanderung.