Verlassen

Nimm mich noch einmal in den Arm,
halt mich fest wie für immer.
Denn es wird die letzte innige Berührung,
der letzte geteilte Moment zwischen uns sein.

Schau mir noch einmal in die Augen,
bis tief in die Seele hinab.
Denn gleich wirst du nur noch Tränen,
und sonst nichts mehr in ihnen sehen.

Ich muss gehen,
und lasse dich dabei zurück.
Das Herz bleibt bei dir,
doch mein Leben führ ich fortan lieber allein.

Die Schmerzen haben mich ausgehölt,
das ist nichts mehr was mich bei dir hält.

06.03.2008

Deine Stimme

Damals,
ließ der Klang deiner Stimme mein Herz rasen.
Jetzt,
drei Jahre später,
lässt deine Stimme mein Herz schlagen,
stark und ausdauernd,
für die nächsten gemeinsamen hundert Jahre.

11.02.2008

Kälte

Die Tage werden kürzer
und die Kälte kehrt zurück,
kriecht durch die Füsse in die Knie,
steigt aufwärts
und trifft die Kälte meiner Seele.

Das Leben,
die Hoffnung und die Zuversicht ging mit dir,
vor Jahren schon …

Herbst 2007

Ohne dich

Das was wirklich schmerzt,
ist die Erkenntnis,
dass sich meine Welt auch ohne dich
weiter dreht.

Das Universum,
ist immer noch dasselbe;
wie letzte Woche,
als wir noch als Paar darin gelebt.

Frühjahr 2008

Ich möchte

Ich möchte weinen,
doch die Welt erwartet von mir dass ich stark bin.

Ich möchte mich verkriechen,
zurückziehen,
verstecken
und doch werde ich immer wieder in die Mitte gezerrt.

Ich möchte eigentlich nur ich sein,
mein Leben leben,
meine Gedanken denken
und Träume träumen.

Aber da sind die Erwartungen,
die Ansprüche,
die an mich gestellt werden.

Mein Leben ist so weit entfernt,
von dem was ich jetzt und hier lebe.

In der S5, 20.09.2007

Warten

Das Korn ist bereits abgemäht,
der Sommer fast vorbei.

Ich sitze hier,
und warte noch immer auf den Frühling.

Herbst 2007

Ich bin alt geworden

Ich bin alt geworden,
war früher so voller Magie,
doch jetzt bin ich nur noch langweilig.

Bin alt geworden,
früher war mein Lächeln freundlich,
heute nur noch faltig und leer.

Bin zu alt geworden,
träume nur noch selten,
und hebe kaum vom Boden mehr ab.

Mir ist alt geworden,
Lieblingsfarbe: grau,
die Abende auf dem Sofa.

Ich bin eigentlich schon viel zu alt,
habe das Beste weit hinter mir gelassen,
was jetzt noch kommt ist eintönig, ohne Sinn.

Ich bin alt genug,
hab erlebt was zu erleben war,
den Rest kann ich mir eh nicht leisten.

Und so wird es langsam Zeit …

Frühjahr 2008

Graveyard

Die vielen alten Bäumen greifen das Sonnenlicht,
nur wenig Strahlen den Boden auch erreichen,
die Luft ist schwanger vom Duft der Harzes,
der grünen Nadeln,
und der feuchten, modrigen Erde.

Ich höre wie der Wind,
sich leis in den Wipfeln bricht,
wie er mit den Ästen spielt und weiter zieht,
und spüre wie manchmal kurz ein Lichtstrahl,
wärmend über mein Gesicht streicht.

Und doch,
er mag mich nicht wärmen,
noch trocknen die Tränen,
die unaufhörlich fließen,
seitdem ich verweile an diesem Ort.

Dem letzten Ort der uns noch verbindet,
der letzte Platz an dem es uns noch gibt.
Ein Eichhörnchen neugierig aus den Ästen Blick,
es ist das enzig lebend Wesen an diesem Ort,
denn ich,
das mag Leben ich nicht nennen …

Doch das war nicht immer so,
da waren einmal wir,
du, ich und tausend Pläne.
Doch so kann man sich irren,
die Ewigkeit ist anders definiert,
anders als wir es erwartet hatten.

Denn nun bin nur noch ich,
oder das was von mir übrig ist.
Doch du,
bist nur noch ein Name in Granit gemeisselt,
lebst nur noch in meiner Erinnerung,
und selbst die wird einmal verblasst.

Aber mein Herz schlägt nur für dich,
wird es immer tun,
und irgendwann,
wie deines stehen bleiben.
Und dann endlich,
darf ich wieder liegen hier bei dir.

Hier unter Bäumen,
auf dem Totenhain …

27.11.2003

Manchmal (II)

Manchmal
werde ich wach,
schaue mich um,
suche im Dunkeln,
deine Wärme,
deine Nähe.

Doch da ist nichts,
nur die Kälte der Nacht,
die Leere neben mir.

Du bist gegangen,
und mit dir,
ging auch ein großer Teil von mir.

Nichts ist,
wie es damals war,
und das,
tut manchmal weh …

08.05.2003

Ewigkeit

Es sollte eine Ewigkeit halten,
doch mindestens zwei Leben lang.
Wir waren sicher,
uns,
uns beide gefunden zu haben.

Die Herzen schlugen schneller,
das Leben machte wieder Sinn,
und selbst im Winter war es warm,
das Lächeln,
wie ins Gesicht gemeisselt,
wollt nicht mehr vergehen.

Wir dachten,
es würde eine Ewigkeit währen,
doch mindestens zwei Leben lang,
würden unvergänglich uns Lieben,
und dann irgendwann gemeinsam sterben,
unsere beiden Leben gemeinsam verschwenden …

Doch nichts währt ewig,
die Risse, lange übersehen,
wurden größer,
das Lächeln verging.
Und jetzt ist wieder Winter,
und mir ist kalt.

Ein Jahr ist keine Ewigkeit,
denn zu mehr hat es nicht gereicht,
das Leben holt jede Illusion ein,
so schnell man auch laufen mag …

09.02.2003

Tränen

Die Welt,
das Leben ist leer ohne dich.
Mir fehlt dein Lachen,
deine Stimme,
deine Wärme.

Ohne dich,
bin ich nur noch die Hälfte von dem,
der ich noch vor Wochen war.

Ich hab dich gehen lassen,
und geweint,
nur gezeigt,
habe ich es dir nie …

Bielefeld, 08.01.2003

Vertrau nicht meinen Worten

Vertrau nicht meinen Worten
sind es doch nur Worte,
aufgeschrieben,
an längst vergangenen Tagen,
in einer Laune,
die lange schon vergessen sein mag.

Suchst du einen Sinn,
ein Wesen,
hinter all meinen Sätzen,
meinen Worten ?

Laß ab von deinem Tun,
denn das was du zu sehen glaubst,
das bin nicht ich,
ist doch nur eine Illusion,
ein grauer Nebel,
in dem ich mich bewegte …

Bin doch nur ein Mensch,
wie du …

2002

Auf der Suche

Seitdem ich denken kann,
ich bewußt mir bin.

Seit diesem Tage,
an dem ich zu Leben began,
frag ich mich warum
und wo der Sinn darin liegen mag.

Was hat mich in diese Welt gespült,
mich und meine Gedanken,
die dieser Welt doch so fremd erscheinen.

Lebe ich,
oder ist das alles nur ein Traum ?

Auf all diese Fragen,
bin ich auf der Suche nach einer Lösung,
die einfach und bequem.

Doch Jahr um Jahr,
das ich lebe,
in eurer Welt,
fällt keine Antwort mir ein,
nur die Fragen werden mehr …

Jahr um Jahr der Sinn verblaßt.

Und doch,
bin ich auf der Suche,
nach eben diesem …

Bielefeld, 2002

Zeit zu gehen

Aller Liebe beraubt,
in einer Zeit voller Kälte,
und kein Mensch der fühlt,
kein Mensch lächelt.

In Zeiten wie diesen,
das Herz zu Eis erstarrt,
die Hoffnung verblaßt zur Unkenntlichkeit,
stand ich an der Klippe.

Hinter mir die Welt,
das Leben, das ich so verachte,
vor mir der Abgrund,
100 Meter nichts und dann der Fels.

Der Fuß erhob sich,
zum finalen Schritt,
die Bewegung die mich von hier forttragen sollt,
ich wollte gehen …

Doch mein Auge fing ein Licht,
ein kurzes Flackern in der Dunkelheit,
ich drehte den Kopf und sah den Mond,
fahl und hell am Himmel.

Der Mond, den ich schon tausendmal gesehen,
doch in dieser Nacht war er mir neu.
War er mir fremd …

Ich trat zurück,
setze mich ins Gras,
schaute ihn an,
und blieb.

Gütersloh, 2002