Reisetagebuch Borneo – Maratua Atoll

Es gibt sie noch immer, diese Paradiese die eine lange und beschwerliche Reise wert sind. Das Maratua Atoll in Borneo ist eines davon. Und wenn du beim Tauchen Schildkröten, Schildkröten und noch mehr Schildkröten sehen willst dann erst recht.

22.03.2012
Am Donnerstag bin ich gegen 15 Uhr daheim in Bielefeld abgefahren. Die Autobahnen waren überraschenderweise frei und gegen 18:30 Uhr kam ich am Hotel in Frankfurt an. Martin und Ilka waren bereits kurz vor mir eingetroffen.

Maratua Atoll

Maratua Atoll

Das Hotel war nicht toll, aber für eine Nacht durchaus erträglich. Inklusive dem Parkplatz für die Dauer der Reise kostete es auch nur 120 Euro. Das Restaurant war nebenan, Mediterrane Küche, war etwas seltsam. Der Kellner war unfreundlich und unprofessionell. Das Essen kam spät und es war nicht lecker. Klasse war, als der Koch urplötzlich bei uns am Tisch stand, sich verbeugte und „Guten Tag“ sagte. Anschließend räumte er Martins und meinen Teller ab, obwohl Ilka noch am Essen war. Und dann war die Rechnung auch noch falsch, zu unseren Ungunsten. Danach ging es ins Hotel, habe noch etwas ferngesehen und mich dann schlafen gelegt.

23./24.03.2012
Morgens haben wir im Hotel gefrühstückt und mittendrin die Autos ins Parkhaus gefahren. Um 9:15 Uhr ging es mit dem Hotel-Shuttle zum Flughafen.
Das Einchecken lief schnell und problemlos. Danach haben wir in der Raucher-Lounge noch schnell zwei Zigaretten durchgezogen.

Die Maschine der Batavia Air

Die Maschine der Batavia Air

In einem A380 von Singapur Airlines sind wir von Frankfurt nach Singapur geflogen. Wir sind 45 Minuten zu spät gestartet, da ein Passagier nicht erschienen war. Deshalb musste erst sein Gepäck entladen werden, vorher ging e nicht los. Der Flug dauerte 12 Stunden, aber wir hatten zum Glück gute, sehr gute Sitzplätze im Oberdeck des A380. Nur die Tür an der ich saß, hat bei Start und Landung ziemlich laut geknarrt. Die Schlaftablette wollte irgendwie gar nicht wirken. Nach einer Stunde war ich wieder wach. Martin und Ilka nach 3 Stunden.
Singapur ist der schönste und leiseste Flughafen auf dem ich je war. Doch kaum angekommen, sind wir auch schon wieder in den nächsten Flieger gesprungen. So kam wenigstens keine Langeweile auf. Weiter ging es 4 Stunden lang mit einem A320 nach Balikpapan in Indonesien.
Dort wurden wir nach den Einreiseformalitäten, Visum kaufen usw., von unserem Reiseagenten empfangen, der uns auf den weiteren Flug eincheckte. Ohne ihn und die Dollars die er den Flughafenangestellten mehr oder weniger heimlich zusteckte, wären wir wohl noch immer dort.
Nachdem wir noch schnell Zigaretten gekauft hatten, bestiegen wir die Maschine der „Batavia Air“ und flogen weiter nach Berau, einer kleinen Bergarbeiterstadt in Borneo. Im gesamten Flieger saßen mit uns nur 4 Europäer, sonst nur Einheimische. Nach nur einer Stunde Flug setzten wir zur Landung an. Der Landeanflug war für westliche Augen echt grausam. Je näher wir der Stadt kamen umso größer wurden die in den Urwald gerissenen, weit sichtbaren Narben. Angekommen stiegen wir mitten auf dem Rollfeld aus und die Einheimischen steckten sich direkt neben dem Flugzeug erst mal eine Zigarette an. Andere Länder, andere Sitten.
Am Flughafen wurden wir Europäer von den einheimischen Kindern bestaunt wie Aliens. Ein kleiner Junge hat mich erst 2 Minuten beobachtet und kam dann langsam näher. Als er endlich genug Mut gesammelt hatte, fasste er mich kurz ans Bein. Wahrscheinlich um zu testen, ob ich echt bin. Seine Schwester hat mich die ganze Zeit beobachtet und immer schnell weggesehen wenn ich zu ihr rüber geschaut habe. Beim Weggehen habe ich ihr zugewunken, da hat sie gelächelt und zurück gewunken.

Berau in Borneo

Berau in Borneo

Vom Flughafen sind wir mit einem Pickup ans Flussufer gefahren worden. Der Flughafen liegt quasi mitten im Busch. Berau selber ist dreckig und der Straßenverkehr ist selbstmörderisch. Linksverkehr und alles voller Motorroller die links und rechts überholten während sie auf dieselbe Weise überholt werden. In einem Auto hatte der Fahrer sein kleines Kind auf dem Schoß, das die Hände am Lenkrad hatte. Oder, während wir im Auto links einen LKW überholt haben, ist rechts am LKW ein Roller mit 3 Personen (Vater, Mutter und Kind) an uns vorbei gezogen. Was parallel im Gegenverkehr los war mag ich gar nicht erzählen, das glaubt mir eh keiner.  Ich wäre dort keinen Meter gefahren. Auch schon wegen der unzähligen Schlaglöcher, die auch noch umfahren werden mussten.
Am Fluss angekommen wartete das Speed Boot bereits auf uns und schnell wir luden unser Gepäck um. Das Boot hatte zwei 250 PS Außenborder, ein Dach und ein winzig kleines Seewasserklo das nur von Schlangenmenschen benutzt werden konnte. Aber mit genügend Druck auf der Blase mutierten auch wir zu eben diesen Schlangenmenschen. Nach drei endlosen Stunden Bootsfahrt über den Fluss und das Meer, erreichten wir endlich unser Ziel, das Muratua Atoll.
Bin völlig fertig.

25.03.2012
7:50 Uhr, ich habe die Nacht gut und ohne Mückenstich geschlafen. Das Wetter ist schön, der Himmel zu 50% bewölkt. Beim morgendlichen Gang über die Insel habe ich erste Fotos gemacht und an der Bar zwei kleine Warane gesehen. Gegen 8:30 Uhr sind wir drei dann gemeinsam zum Frühstück gegangen. Die anderen Tauchen auf der Insel waren schon zu ihrem Tauchausflug aufgebrochen, so hatten wir die überdachte Restaurant-Terrasse ganz für uns allein. Klasse!

Nabuccu Island - Maratua Atoll

Nabuccu Island – Maratua Atoll

Man kann so viel bestellen wie man mag und vertragen kann. Ich hatte zuerst die indonesischen, gebratenen Nudel und anschließend Pfannkuchen. Die Nudeln sind mit denen die es in Deutschland gibt nicht zu vergleichen, die sind einfach nur geil. Man schmeckt die ganzen Gewürze und das frische Gemüse durch und nicht die billige Sojasoße wie daheim.
Um 10 Uhr sind wir dann zu unserem ersten Tauchgang aufgebrochen. Der Tauchplatz war bereits nach 10 Minuten Fahrt erreicht. Martin und ich waren die einzigen Gäste an Bord. Die Sicht Unterwasser war nur mittelprächtig, aber für einen Checkdive ok. Hatte zu Anfang wieder meine üblichen Angstattacken, das scheint mit dem Alter schlimmer zu werden. Aber das hat sich dann wie immer schnell gelegt.
Es gibt hier unheimlich viele Schildkröten, beim ersten Tauchgang haben wir mindestens 20 von ihnen gesehen.
Als wir nach dem ersten Dive aus dem Wasser kamen, war es schwach am Regnen. Aber ok, wir sind auch am Ende der Regenzeit angereist. Zurück auf der Insel hatten wir 3 Stunden Pause. D.h. faul in der Sonne, die inzwischen wieder schien, bzw. im Schatten liegen. Es war heiß, heiß, scheiße heiß! Beim Checkdive war Martin aufgefallen, dass seine neue Taucherbrille nicht dicht war. Deshalb hatte er sie zur Reparatur im Office abgegeben. Um 15 Uhr war der zweite Tauchgang des Tages angesetzt.

Nabuccu Island Ressort

Nabuccu Island Ressort

Diesmal hatten wir etwas Strömung die nach 30 Minuten drehte. Wir haben viele kleine Fische gesehen und mehr als 10 Schildkröten. Die werden schon fast langweilig. Als wir nach dem Tauchen wieder auf der Insel ankamen, lag da schon das Boot mit den anderen Tauchern und wurde gerade entladen. Was für ein Gewusel am engen Steg. Als Willkommensgruß gab es leckeren Kuchen. Backen können die hier, erste Sahne! Auf der Terrasse unseres Hauses konnten wir anschließend nicht sitzen, in der Abendsonne war es viel zu heiß. Wie in einem Backofen.
Jetzt bin ich, sind wir, geduscht und warten auf den Gong der uns zum Abendessen rufen soll. Der läutet gegen 19 Uhr, bzw. gerade jetzt. 10 Minuten warten wir noch, dann geht es los. Ich habe schon wieder Hunger. Wir haben übrigens Halbpension, also Frühstück und Abendessen gebucht, genau die richtige Wahl.
Zum Abendessen gab es:
1. Zwiebelkuchen
2. Salat mit Käsestreifen
3. Gemüsesuppe
4. Fisch mit Kartoffeln und Brokkoli
5. Jack-Fruit-Rolle

Martin und Ilka sitzen auf der Treppe um Meer und sehen sich Fische und Babyrochen an. Die Sterne funkeln am Himmel, wie in der letzten Nacht auch. Wenn wir das Licht ausmachen sieht man sie ganz gut, es gibt hier kein störendes Streulicht wie in Europa. Die Geckos machen wie üblich Lärm. Nach 2 Dosen Bier sind wir zu Bett gegangen.

Taucherlog
Nabucco Island (Borneo)
54 Minuten, 27,3m maximale Tiefe, Sicht ok, 29°C Wassertemperatur
Checkdive mit 7kg Blei. Viele Schildkröten, sehr viele! Kleinkram.

Leo Wall (Nabucco Island / Borneo)
61 Minuten, 37,3m maximale Tiefe, Sicht ok, 29°C Wassertemperatur
Sehr, sehr viele Schildkröten. Wechselnde Strömung. Schön

26.03.2012
In der Nacht tobte ein Tropengewitter über die Insel. Am frühen Morgen, gegen 5 Uhr, drückte der Sturm den Regen unter meiner Tür durch. Kurz danach rann dann das Wasser auch durchs Fenster ins Zimmer. Die Rinnsale flossen bis zum Bett. Nebenan, bei Martin und Ilka, tropfte es durchs Dach, genau auf das Moskitonetz und dann aufs Bett.

Unsere Hütte im Regen

Unsere Hütte im Regen

Nach Sonnenaufgang schlugen die Wellen noch immer unter unsere Hütte, die auf Pfählen gebaut direkt am Meer stand. Der Regen war so dicht, dass man höchstens 100m weit über das Meer sehen konnte. Voll das Unwetter. Martin hatte seine Matratze hochgestellt, damit sie nicht noch nasser wird. Ich habe mein Bett vom Fenster und Tür weg geschoben. Gegen 8 Uhr sind wir dann gemeinsam, mit Regenschirmen bewaffnet, durch den immer noch prasselnden Regen zum Frühstück gegangen. Gut, dass ich die Regenjacke mit in die Tropen genommen hatte.
Beim Frühstück war ich mal wieder experimentierfreudig und hatte mir gebratenen Reis und Bananen bestellt. Sehr lecker, nur die Bananen waren leider etwas zu fettig. Nach dem Frühstück saßen wir in unserer Hütte und tranken selbstgebrühten Instantkaffee bzw. Tee. Martin hatte zum Glück einen Reisewasserkocher eingepackt.
Jetzt sitzen wir in der überdachten Bar und rauche eine Zigarette. Es regnet noch immer, aber nicht mehr so heftig und das Gewitter war inzwischen auch abgeklungen. Am Horizont zeigten sich erste helle Streifen, bildete ich mir zumindest ein.
Einer der Taucher ist heute Morgen um 8 Uhr rausgefahren, bei Regen und ohne Sicht. Das ist mal Hardcore. Seine Frau ist aber hier geblieben, sie sitzt ein Buch lesend im Restaurant. Wir planen derzeit gegen 11 Uhr tauchen zu gehen.

Den 11 Uhr Tauchgang haben wir wegen des anhaltenden Regens abgesagt. Bei so einem Wetter hat man Unterwasser eh schlechte Sicht und von den anderen Tauchern wollte auch niemand ins Meer.

Unsere Unterkunft

Unsere Unterkunft

Die Unterkunft. Wir wohnen auf der Westseite der Insel in einem Doppelholzhaus auf Stelzen. Der hintere Teil der Hütte steht auf dem Land und der vordere mit der Terrasse über dem Meer. Sofern nicht gerade Ebbe war. Auf der Veranda können wir im Liegestuhl liegend die Abendsonne genießen. Vor jedem Appartement stehen jeweils zwei Liegestühle mit Polster sowie je ein Tisch mit Glasplatte. Eine kleine Treppe führt direkt ins Wasser. Am Dachgiebel hängt ein Scheinwerfer, der das Meer vor der Treppe beleuchtet. Im Lichtschein tummeln sich viele Fische, Babyrochen und auch ab und zu mal eine Seeschlange.
Die Hütte ist in der Mitte geteilt. Die zwei Wohnungen haben separate Eingänge. Die Zwischenwand ist sehr dünn und man versteht jedes Wort das nebenan gesprochen wird. In den Zimmern stehen jeweils zwei Betten die man aber bei Bedarf zusammenschieben kann. Darüber hängt ein Moskitonetz das dem Ganzen den Touch eines Prinzessinnenbettes gibt. Daneben steht eine Lampe die wunderbar warmes, romantisches Licht verbreitet. Der Boden ist mit dunklen Holzdielen ausgelegt. Das Zimmer ist durch einen Raumteiler (Bretterwand) unterteilt. Im vorderen Teil steht das Bett. Im Hinteren steht ein kleiner Schrank aus Holz und Rattan. Dem gegenüber stehen eine Kofferablage und ein Schreibtisch aus Holz. Das Zimmer hat auch eine Klimaanlage, die hatte ich aber bislang noch nicht in Betrieb. Dafür läuft aber ständig der eine Deckenventilator, der über dem Bett hängt, auf kleiner Stufe. An der Rückwand des Raumes befindet sich die Tür zum Bad. Dieses ist überdacht und nach oben hin offen, trotzdem ist es natürlich blickdicht. Die große Dusche ist voll gekachelt. Das Nutzwasser ist ein Gemisch aus Regen- und entsalztem Meerwasser, erwärmt wird es in schwarzen Tanks durch die Sonne. Das Abwasser wird anschließend in großen Tanks mit der Hilfe von Bakterien geklärt.
Damit man nicht über Sand oder die spitzen Lavasteine laufen muss, führen hölzerne Stege über die gesamte Insel. Sie führen auch links und rechts an unserem Haus vorbei bis auf die Terrasse.

Restaurant - Nabucco Island

Restaurant – Nabucco Island

Das offene, überdachte Restaurant liegt sich auf der Südseite der Insel und ist ebenfalls auf Pfählen über dem Meer errichtet worden. Je nach Wetterlage können die offenen Seiten mit Bambusmatten verhängt werden. Z.B. als Wind- oder Regenschutz. Das Restaurant schließt sich an die Küche, einem Steinbau auf festen Grund, an. Von dort führten dann die besagten Stege über die ganze Insel.
Ein kleines Stück weiter, auf der Ostseite, steht die kleine, überdachte Bar. Einzig, die bunten Lichterketten wollen nicht wirklich zum idyllischen Aussehen der Umgebung passen. Hinter der Bar befindet sich das Divecenter. Ein kleiner zweiteiliger Holzbau auf Stelzen. Links das „Office“ und Rechts der Ausrüstungsraum für die Tauchgäste. Hinter dem Gebäude befinden sich die Bootsanleger.
Es regnet immer noch, ich sitze im Restaurant und beobachte die Spatzen, die lärmend umher hüpfen oder sich im Dachgebälk tummeln. Es sind drei oder vier. Schwer zu zählen, da sie flink und scheinbar überall zugleich sind. Am Tisch gegenüber sitzt ein älteres Ehepaar und spielt Karten. Sonst ist es hier menschenleer. Martin und Ilka sind im Appartement.
Das Meer ist trotz des Regens noch immer wunderbar vielfarbig. Blau, Türkis, Ocker und hellbraun.
Ich bin müde, wegen dem Unwetter habe ich heute Nacht scheinbar zu wenig geschlafen. Gerade auf eine Zigarette in der Bar gewesen, ich wollte hier niemanden vollqualmen. Hölle, war der nasse Steg mit meinen Flip-Flops glatt. Langeweile macht sich breit. Die Spatzen schauen immer mal wieder vorbei, es könnte ja vielleicht etwas zu essen geben. Martin hatte sie zum Beispiel heute Morgen beim Frühstück mit Brotkrümeln gefüttert.
In der Küche wird gerade das Mittagessen zubereitet, aber leider nicht für uns. Wir hatten, wie bereits erwähnt, Halbpension gebucht und bekommen deshalb auch erst heute Abend wieder etwas zu essen. Das reicht auch völlig, das Essen ist hier, wie gesagt, lecker und reichhaltig.

Waran bei Ebbe

Waran bei Ebbe

Ich habe ein Nickerchen von 1,5 Stunden Länge gehalten. Wie ein Toter habe ich geschlafen und wurde dann von einem Alptraum geweckt. Deshalb fühlte ich mich noch immer ziemlich matschig. Da der Regen zwischenzeitlich aufgehört hatte, hatten Martin und Ilka uns für den 15 Uhr Tauchgange angemeldet. Das war eine gute Idee, der Tauchgang war schön entspannt. Wir haben zwei Schildkröten gesehen, dazu noch einen Tunfisch, 2 Sepia, einen Blaupunktrochen und noch viel Kleinkram. Echt toll!
Bin inzwischen geduscht und sitze rauchend auf der Terrasse. Einen selbstgebrühten Pfefferminztee habe ich auch schon getrunken. Habe mal wieder Wasser im Ohr, diesmal links. Wollte vorhin eine SMS in die Heimat schicken, sie ging aber nicht raus. Auf dem ganzen Atoll gibt es nur einen Funkmasten und den lasten die Einheimischen bereits zu 100% aus. Sagt zumindest der Basenleiter.
Das schönste auf unserer Veranda sind die Sonnenuntergänge. Es ist gerade 17 Uhr und die Angestellten beenden ihr Volleyballspiel. Langsam fängt das Schauspiel am Horizont an, heute nur leider hinter Wolken. Mit der Flut kommt das Meer langsam zurück. Wir waren vorhin bei Ebbe tauchen und gegen Ende hat die Strömung gedreht. Das ist hier scheinbar der Standard, gestern war es genauso, nur deutlich heftiger.
Vorhin lief einer der kleinen Warane vor unserer Terrasse entlang. Schöne Tiere. Davor, auf dem Rückweg vom Tauchen, vernahmen wir einen wunderschönen Vogelgesang, direkt neben uns aus einem Busch. Neugierig machten wir uns auf die Suche und wurden schnell fündig. Der Sänger entpuppte sich als ein schwarzer, amselgroßer und unscheinbarer Vogel.

Zum Abendessen gab es heute:
1. Selbst gebackenes Brot
2. Den besagten Shrimps-Gemüse-Salat
3. Möhren-Orangen-Suppe
4. Rind, bzw. Fisch mit Reis und Gemüse
5. Schokokuchen
Ich wurde nicht ganz satt, bin wohl zu verfressen, wegen der vielen frischen Luft.

Taucherlog
Small Fish Country (Nabucco Island / Borneo)
59 Minuten, 26,3m maximale Tiefe, Sicht gut, 28°C Wassertemperatur
Viel Kleinkram, 2 Schildkröten, ein Tunfisch, zwei Sepia. Entspannt. Gut.

27.03.2012
Am frühen Morgen war es zwar immer noch bewölkt aber zumindest trocken. Da wir unseren ersten Tauchgang auf 8 Uhr terminiert hatten, waren wir schon um viertel nach sieben beim Frühstück. Viel zu früh und irgendwie schmeckte es heute nicht so gut wie sonst. Die angestellten Einheimischen kommen langsam mit unseren Sonderwünschen durcheinander. Ich, der Vegetarier der Fisch und frische Shrimps isst, und dazu Martin und Ilka die zwar Fleisch aber keinen Tintenfisch oder Shrimps essen. Gestern Abend hatte ich den Shrimps freien Salat und die Beiden jeweils einen mit Shrimps bekommen. Wir haben dann getauscht, wie immer.

Das Ressort auf der Nachbarinsel

Das Ressort auf der Nachbarinsel

Zum Tauchen sind wir nach dem Frühstück auf die Nachbarinsel, dort wo sich das 2. Ressort befindet, gefahren. Wow ist das schön dort. Alles ist deutlich nobler ausgestattet als bei uns auf der Insel. Die Einzelbungalows stehen nebeneinander am Sandstrand, gefolgt von einem wunderbar Türkis farbigen und flachen Meer. Für frisch verliebte Taucher muss diese Insel das Paradies sein. Jedes Häuschen hat draußen auf der Veranda zusätzlich noch ein großes Bett inklusive Moskitonetz stehen. Zwei Gäste von unserer Insel sind nach einer Woche in dieses Ressort umgezogen. Auch eine gute Idee beide Inseln zu bewohnen.
In ca. einem Kilometer Entfernung befindet sich eine weitere aber deutlich kleinere Insel. Dort ist ein Luxus-Ressort geplant. Sie ist nur über einen langen Steg von der Hauptinsel aus zu erreichen.

Wir haben dort zwei Tauchgänge absolviert. Während der obligatorischen Obenflächenpause haben wir uns im Ressort umgesehen. Die Tauchgänge waren wenig spektakulär, nur im oberen Bereich war es ganz nett. Aber die Riffe haben schon ganz schön gelitten. Viele der Korallen sind bereits abgestorben. Evtl. vom Dynamitfischen, das hier bis vor wenigen Jahren noch praktiziert wurde, zerstört. Für morgen haben wir einen Early-Morning-Dive im Kanal geplant. Dann soll die Tide richtig sein und wir hätten in der Strömung die Chance auf Großfisch. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Heute am frühen Nachmittag haben sie mal wieder den Müll auf unserer Insel verbrannt, der stinkende Rauch zog direkt bei uns über die Terrasse. Normalerweise brennen sie nur, wenn die Gäste zum Tauchen weg sind. Denn eine Müllabfuhr gibt es hier am Ende der Welt nicht. Aufgrund des Gestanks bin ich zum Schreiben ins Restaurant umgezogen. Dort habe ich mir auch einen Kaffee gegönnt. Martin kommt und wir reden.

Das Abendessen war mal wieder umwerfend.
1. Brot
2. Sushi (echt gut)
3. Kokossuppe, lecker
4. Gegrillten Red Snapper (Einen großen kompletten Fisch für uns drei)
5. Karamell Pudding
Der Fisch war echt super und eigentlich viel zu groß für uns, wir haben ihn trotzdem fast alle gemacht.

Taucherlog
Nunukan (Nabucco Island / Borneo)
61 Minuten, 24,1m maximale Tiefe, Sicht ok, 29°C Wassertemperatur
Nachbar Ressort. Entspannter Schnulli.

Nunukan (Nabucco Island / Borneo)
60 Minuten, 24,1 maximale Tiefe, Sicht ok, 29°C Wassertemperatur
Nachbar Ressort. Schlafende Schildkröten. Kleinkram. Riff ziemlich zerstört. Deko auf 3m für 3 Minuten

28.03.2012
Gestern Abend genossen wir nach dem Abendessen noch einen Wodka zur Verdauung an der Bar, Grappa kennen sie hier nicht. Vor dem Einschlafen hatte ich dann noch eine Dose Bier auf der Treppe unseres Hauses getrunken und dabei die Fische zu meinen Füßen beobachtet. Wir sind früh zu Bett gegangen, da wir heute um 6 Uhr morgens im Kanal tauchen wollten. Nachts brach allerdings wieder ein Unwetter los und der Tauchgang wurde um 5:30 Uhr abgesagt. So habe ich mir die Ohrenstöpsel reingesteckt und bis 8 Uhr weiter geschlafen. Die Stöpsel waren aufgrund des laute Regens und dem Tosen des Meeres nötig.

Die Bar auf der Insel

Die Bar auf der Insel

Nach dem Aufwachen war es noch immer am Regnen. So sind wir dann um 8:40 Uhr zum Frühstück getrottet. Ich habe heute mal den indonesischen Porridge probiert. Das sind kleine Haferflocken die in Kokosmilch gekocht wurden. Erstaunlich lecker. Der Regen hatte inzwischen aufgehört und so sind Martin und ich um 11 Uhr zum Tauchen rausgefahren. Die Sicht Unterwasser war nicht besonders und es war recht dunkel. Wir haben wieder Unmengen von Schildkröten gesehen, unter anderem eine richtig Große. Matze, der Basisleiter, hat uns erklärt, dass es in der Nähe ein Schildkrötenschutzgebiet gäbe. Dieses wurde vor 15 Jahren eingerichtet. Dort befindet sich eine Insel die für Menschen gesperrt ist und auf der die Schildkröten ungestört ihre Eier ablegen können. Deshalb gibt es hier so viele Schildkröten. Neben den Schildkröten haben wir noch viel Kleinkram und einen Black-Stingray gesehen. Der Rochen war zuerst in der Sandwolke, die er bei der Nahrungssuche aufwirbelt, am Meeresboden verborgen. Nach wenigen Sekunden kam er dann raus und zeigte sich uns in seiner ganzen Pracht. Leider nur kurz, dann zog er schnell weiter.

Einheimischen Boot

Einheimischen Boot

Ich habe auf der Veranda die Kokosnuss, die wir gestern gefunden hatten, geöffnet. Die Nuss war gestern neben unserer Hütte von einer Palme gefallen. Normalerweise holen die Angestellten die Kokosnüsse von den Palmen bevor sie einem Touristen auf den Kopf fallen können. Die Kokosnuss war randvoll mit köstlicher Milch. Ganz anders als bei uns. Das Fleisch war lecker und sättigend. Die Mücken sind trotz der fortgeschrittenen Zeit noch, bzw. schon aktiv. Normalerweise kommen die nur in der Dämmerung.
Ich sitze immer noch auf der Terrasse und warte auf den 15 Uhr Tauchgang. Gerade zieht lärmend ein Boot mit Einheimischen vorbei. Schalldämpfer sind hier scheinbar unbekannt. Die Ebbe kommt.
Das Meer ist hier relativ dreckig, viel Plastikmüll und Holz schwimmen darin herum. Wirklichen Umweltschutz gibt es hier nicht, die Menschen sind wahrscheinlich viel zu sehr mit dem Überleben beschäftigt. Alles andere sind Luxusprobleme die sie (noch) nicht interessieren.

Als wir in Berau zur Landung angesetzt hatten sind wir zuerst über den Urwald geflogen, alles grün und dicht bewachsen. dann zeigten sich langsam immer mehr giftig gelbe Wunden in dem grünen Teppich. Dort war bereits alles mit großen Maschinen gerodet worden und es wuchs nichts mehr. Die Größe und Anzahl dieser Abbaugebiete nahm zu je näher wir der Stadt kamen. Berau selber ist dreckig und überfüllt. Eine indonesische Arbeiterstadt. Die Autofahrt vom Flughafen zum Fluss hatte ich ja bereits geschildert. Überfüllte, schlechte Straßen auf denen scheinbar das Recht des Stärken gilt. Aber irgendwie scheint es trotzdem zu funktionieren, der Verkehr floss.
Als wir mit dem Boot über den Fluss in Richtung Meer fuhren, konnten wir diverse Minen und qualmende Fabriken sehen. Dahinter kamen die langweilig gleichförmigen Ölpalmen-Plantagen. Das Wasser des Flusses war brackig gelb und überall schwamm Müll herum. Hier auf dem Atoll bauen sie gerade einen Flughafen. Das Ressort hofft, dass die Touristen möglichst bald direkt von Balikpapan bis zum Atoll fliegen können und die langwierige Bootsfahrt damit überflüssig würde.
Langsam müssen wir uns auf den nächsten, den letzten Tauchgang des Tages vorbereiten. Badehose an, Tasche kontrollieren, genügend Trinkwasser einpacken, noch einmal aufs Klo gehen und dann Abmarsch.

Der Tauchgang war ganz nett, wir waren 4 Touristentaucher und 2 Guides. Der Tauchplatz hieß zwar „Small Fish Country“, aber trotzdem zeigten sich zwei Adlerrochen und zwei Haie. Diese haben wir aber nur noch wegschwimmen gesehen. Beim Austauchen haben wir wieder viele Schildkröten getroffen. Zurück an Land haben wir gemeinsam auf der Veranda einen frisch gebrühten Kaffee bzw. Tee getrunken. Hoch lebe der Erfinder des Reisewasserkochers. Anschließend ging es unter die Dusche, das Salz abwaschen. Jetzt ist das Abendessen nur noch 30 Minuten entfernt.
Morgen früh wollen wir wieder „Big Fish Country“ versuchen, also den Kanal. Wieder um 6 Uhr morgens.
Das Autan-Tropen-Mückenspray scheinen die hiesigen Mücken nicht zu kennen und ignorieren es deshalb. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie sie sich stattdessen vom Mückenspray angezogen fühlen. Die Flut kommt wieder und das Wasser hat schon fast die Treppe am Haus erreicht. Die See ist spiegelglatt, es regt sich kein Lüftchen, nur der Himmel ist noch bewölkt.

Das Abendessen:
1. Brot
2. Frühlingsrolle mit Tunfisch
3. Brokkoli Suppe
4. Rind mit Gemüse, für mich Fisch.
5. Crêpes mit Honig, gefüllt mit Kokosraspeln

Ein Palmendieb

Ein Palmendieb

Nach dem Essen hat der Koch Gustav einen Palmendieb gefangen um ihn uns zu zeigen. Beim Einfangen des großen Krebses ist er in die Lavafelsen gestürzt und hat sich dabei leicht verletzt. Angeblich soll es nur ein kleines Tier gewesen sein das er uns zeigte, aber es sah trotzdem sehr beeindruckend aus. Wenn sich ein Palmendieb ärgert, dann verfärbt er sich an einigen Stellen blau. Das konnten wir sehr schön sehen.
Der große Palmendieb wohnt neben der Satellitenschüssel in einer Felsenhöhle. Er soll ca. einen Meter groß sein. Gesehen haben wir ihn bisher noch nicht, denn die Tiere kommen nur nachts raus. Dann steigen sie auf eine Palme und schneiden mit ihrer Schere eine Kokosnuss ab. Diese bringen sie dann zu ihrer Höhle, wo sie sie erst knacken und dann das Fruchtfleisch verspeisen. Gustav füttert die Krebse mit bereits geknackten Kokosnüssen. Die Palmendiebe sind auf der Insel geschützt, niemand isst sie.

Taucherlog
(Nabucco Island / Borneo)
59 Minuten, 28,7m maximale Tiefe, Sicht mies, 27°C Wassertemperatur
Kleinkram und Schildkröten

(Nabucco Island / Borneo)
61 Minuten, 36,9m maximale Tiefe, Sicht mies, 27°C Wassertemperatur
Kleinkram und Schildkröten

29.03.2012
Es ist 13:20 Uhr und drückend heiß, nach dem Regen und den vielen Wolken gestern, tut das aber gut. Der für heute Morgen angesetzte Early-Morning-Dive hat diesmal funktioniert, kein Regen und  kein Gewitter. So konnten wir dann um 6 Uhr in der Früh mit dem Tauchboot Richtung Kanal abfahren. Die Strömung war eher laff, trotzdem waren einige wenige graue Riff-Haie da. An der anderen Ecke des Kanaleinganges standen dann auch die versprochenen Barrakudas. Richtig viele davon haben wir aber erst etwas später im Kanal angetroffen. Ein schöner großer Schwarm. Nach Auskunft von Matze, der heute den Guide machte, war es aber nur der halbe Schwarm. Trotzdem beeindruckend. Ich habe es geschafft mich langsam von unten in den Schwarm zu schieben. Martin ist mir unter das Heer der Fische gefolgt. Matze und Bertus, ein anderer Tauchgast, standen weit ab und schienen zum Weitertauchen zu drängeln. So haben wir uns aus von den Barrakudas gelöst und wollten uns zusammen mit den Anderen durch den Kanal treiben lassen. Aber wegen der geringen Strömung hat das nur mehr schlecht als recht funktioniert.

Zurück auf der Insel gab es dann Frühstück. Gebratene Nudel, Pfannkuchen und Toast. Danach im Appartement habe ich dann erst auf der Terrasse etwas gedöst und anschließend zwei Stunden im Zimmer geschlafen.
In 1 1/2 Stunden steht der nächste Tauchgang an. Den Tauchgang am Mittag haben wir ausgelassen, sonst reichen unsere Inklusive-Tauchgänge nicht aus. Außerdem wollten wir es nicht übertreiben. Am Horizont fängt es gerade wieder an zu donnern.

Entspannen auf Nabucco Island

Entspannen auf Nabucco Island

Das Donnern hielt nur kurz an, es scheint noch immer die Sonne. Wir waren inzwischen bei „Turtle Bay“ tauchen. Ein entspannter Schnulli, einige Schildkröten waren auch da. Habe vorhin bei einem Spaziergang Waran Spuren im Sand gefunden, so groß wie Kinderhände. Das muss der Große gewesen sein. Der kleine Waran ist vorhin mehrmals vor unserer Terrasse auf und ab geschwommen. Ein wirklich eleganter Schwimmer. Die Warane wohnen ebenfalls hier auf der Insel, in Frieden. Auf den Eingeborenen Inseln landen sie hingegen nicht selten im Kochtopf.
Für morgen ist ein Tagesausflug zur Manta-Insel geplant. Manchmal soll man dort bis zu hundert Mantas sehen können, wurde uns gesagt. Letzte Woche waren allerdings nur 3 Tiere anwesend. Wir sind als gespannt.
Die Sonne neigt sich langsam dem Horizont zu. Im Meer vor uns ist scheinbar ein Raubfisch auf der Jagd. Wir sehen ganz deutlich die kleinen Wellen, die die flüchtenden Fische erzeugen.
Die Fruchtfledermäuse, die auf einem großen Baum nahe der Bar wohnen, sind aufgewacht und fliegen um die Palmen herum. Schöne, große Tiere die einen Heidenlärm machen können. Im Moment schimpfen aber nur die Geckos, die Vögel sind bereits zu Bett gegangen und verstummt. Die Flut kommt heute Abend ganz langsam angeschlichen. Am Horizont zeigen sich Wolken die mit dem Abendrot spielen. Dort hinten sollen sie auch bitte schön bleiben. Im Hintergrund dröhnt leise, 24 Stunden am Tag, der Generator der Insel. Er stört aber nicht wirklich. Der Vollständigkeit halber, das heutige Abendessen:
1. Schinkenbrot, für mich ohne Schinken
2. Eiersalat
3. Hühnersuppe, bzw. Knoblauchsuppe für mich
4. Gegrillte Fisch- und Fleischspieße
5. Apfelkuchen mit Puddingfüllung

Die Suppe war eine Do-It-Yourself Suppe, denn die Zutaten: Glasnudeln, Röstzwiebeln, Gemüsewürfel, Limetten und Ei, kamen separat und konnten nach Belieben von uns zugefügt werden. Eine schöne Idee.

Taucherlog
Big Fish Country (Nabucco Island / Borneo)
53 Minuten, 27,1m maximale Tiefe, Sicht ok, 27°C Wassertemperatur
Lasche Ströung am Kanal. Early morning dive. Graue Riffhaie (klein). Großer Barrakudaschwarm. Schön.

Turtle Bay (Nabucco Island / Borneo)
66 Minuten, 28,1m maximale Tiefe, Sicht mies, 29°C Wassertemperatur
Entspannter Schnulli. Schildkröten und Kleinkram. Tote Korallen.

30.03.2012
Der für heute geplante Tagesausflug ist abgesagt worden, es hat bis in den Nachmittag geregnet. Also erst Frühstück und dann im Restaurant sitzend gelesen. In der Bibliothek hatte ich eines meiner bereits gelesenen Bücher gegen den „Zeitdieb“ von Terry Pratchett eingetauscht. Den hatte ich bis dahin nur auf Englisch gelesen.
Um 15 Uhr konnten wir dann endlich zum Tauchen rausfahren. Ein entspannter Schnulli mit vielen Schildkröten, einem großen Barrakuda und einer Muräne. Ansonsten war es ein müßiger Tag, das Buch habe ich bereits halb durchgelesen. Ein kleiner Waran ist heute wieder vor unserer Hütte mehrmals am Strand auf und ab gelaufen. Der Tagesausflug ist nun für morgen geplant, der Himmel zieht sich aber schon wieder zu.
Das heutige Abendessen:
1. Lecker Brot
2. Salat mit Huhn, bzw. Tunfisch
3. Zwiebelsuppe
4. Garnelen mit Gemüsebeilage und Kartoffeln
5. Kaffee-Eis

Nach dem Abendessen haben wir an der Bar noch Rommee gespielt und dabei zwei große Bier getrunken. Groß heißt hier, eine 0,7 Liter Flasche. Unter der Decke der Bar hängt oft eine kleine Fledermaus und schläft. Gegen 21:30 Uhr hat sie sich heute fallen lassen und ist hinaus in die Nacht entschwunden.

Taucherlog
Snapper Run (Nabucco Island / Borneo)
61 Minuten, 27,6m maximale Tiefe, Sicht ok, 29°C Wassertemperatur
Schildkröten, Schildkröten… Großer Barrakuda. Schön, entspannter Schnulli.

31.03.2012
Heute waren wir endlich am Manta Point und beim Quallen See. Um 8:30 Uhr ging es los. Das Wetter war erst etwas unbestimmt, aber zumindest trocken. Da wir gerade Flut hatten, konnte das Boot den direkten Weg nehmen und musste nicht erst umständlich um das Atoll herum fahren. Bei der Überfahrt sahen wir in hundert Meter Entfernung Delphine, der Kapitän ist aber unbeeindruckt weitergefahren, schade. Stunde für Stunde klarte das Wetter auf und bereits nach dem ersten Tauchgang hatten wir strahlenden Sonnenschein. Oder anders formuliert, es war heiß, brüllend heiß.

Der Quallensee

Der Quallensee

Den erwähnten ersten Tauchgang absolvierten wir am Manta Point, ein kleines Boot mit Schnorchlern war auch schon da. Die Mantas, es waren ca. 4 bis 5 Exemplare, zeigten sich beim Fressen an der Oberfläche. Manchmal schauten dabei ihre Flügelspitzen aus dem Wasser. Als wir endlich angerödelt waren und ins Wasser sprangen, schienen die Mantas bereits verschwunden zu sein. Martin tauchte auf um sie weiter oben zu suchen, ich hängte mich stattdessen an unseren Tauchguide. Zu zweit schwammen wir zur Putzerstation und haben sie in 10 bis 12 Meter tiefe abgetaucht. Dabei haben wir drei große Mantas zu Gesicht bekommen. Die Tiere waren aber sehr scheu und sind schnell von dannen „geflogen“. Etwas später entdeckten wir ein viertes Exemplar. Ein riesiger Manta mit einer Musterung an der Unterseite, die aussah wie die „Jack Wolfskin Tatze“. Langsam konnten wir uns in Bodennähe an den Manta anpirschen ohne das er Anstalten machte zu flüchten. Schließlich lagen der Guide und ich nebeneinander fast vollständig unter dem großen Tier und konnte es in aller Ruhe betrachten. GEIL! Als der Manta wenige Minuten später weggeschwebt ist, hat sogar der Guide Unterwasser gejubelt und wir haben mit High Five abgeklatscht. So etwas hatte ich bis dahin noch nie erlebt.

Während unserer Oberflächenpause im Boot, zeigten sich wieder die fressende Mantas an der Oberfläche. Martin und Bertus gingen deshalb mit Schnorchelausrüstung ins Wasser und konnten die Tiere beobachten. Ich blieb an Bord und versuchte die Mantas von dort aus zu filmen. Was aber leider misslang. Das Mittagessen nahmen wir danach im Boot ein. Ich hatte mir Früchte bestellt.

Beim zweiten Tauchgang, ebenfalls an der Putzerstation, zeigte sich kein einziger Manta. Trotzdem war es  ein schöner Tauchgang.
Unweit vom Manta Point, in Sichtweite, liegt die bereits erwähnte Schildkröteninsel. Dort können die Echsen, wie erwähnt, ungestört ihre Eier ablegen. Vier Wachen wohnen ständig auf der Insel und passen auf die Tiere und die Eier auf. Als wir aus den Tauchklamotten raus waren, fuhren wir weiter zu der Insel mit dem Quallen See. Bei der Überfahrt sahen wir einige springende Tunfische.

Eine der harmlosen Quallen

Eine der harmlosen Quallen

Am Bootssteg der Insel legten wir dann an. Von dort führte ein Holzsteg durch den Urwald bis zum See. Der idyllische Eindruck wurde aber durch den zahlreichen Müll, der im Urwald am Wegesrand lag, stark getrübt. Der See wurde vor langer Zeit vom Meer abgetrennt, die Quallen blieben dabei zurück. Da sie im See ohne Feinde sind, haben sie sich stark vermehrt und auch ihr Nesselgift verloren. Martin und ich gingen im See schnorcheln, allerdings mit Neoprenanzug. Die Quallen nässeln zwar nicht, aber wir trauten ihnen nicht.
Im Wasser waren wir umringt von tausenden von Quallen. Ihre Färbung am Rand und am hinteren Teil war bräunlich bis Ocker. Der Schirm fühlte sich an wie Wackelpudding.
Als wir vor Jahren auf Palau waren, hatte man uns erzählt, der dortige Quallen See sei einmalig in der Welt. Quatsch, hier gibt es gleich zwei. Und im Gegensatz zu Palau muss man hier auch keinen Eintritt zahlen wenn man darin schnorcheln will.
Die schwebenden Quallen sehen beim Schwimmen wunderbar aus. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl durch den Schwarm zu gleiten.
Der dritte und damit letzte Tauchgang des Tages fand an dem einen Ende der Insel statt. Es hatte gute Strömung. Neben dem Leopardenhai sahen wir an der Riffkante noch drei bis vier graue Riffhaie. Das Riffdach war toll. Wunderbar bunt und voller Fische, so wie es auf den Malediven vor 15 Jahren war. Also fast so als tauche man in einem Aquarium. Das gesamte Riff war noch intakt, das ist hier leider eher selten der Fall.

Taucherlog
Schildkröteninsel (Mataki / Borneo)
58 Minuten, 15,9m maximale Tiefe, Sicht mies, 29°C Wassertemperatur
Fetter Manta, ganz nah, allein mit Diveguide. GENIAL!

Schildkröteninsel (Mataki / Borneo)
53 Minuten, 12,6 maximale Tiefe, Sicht mies, 29°C Wassertemperatur
Kleinkram, Muräne. Schöner entspannter Schnulli.

Quallensee-Insel (Kakaban / Borneo)
53 Minuten, 30,4m maximale Tauchtiefe, Sicht ok, 28°C Wassertemperatur
Leopardenhai, graue Riffhaie, Strömung.

01.04.2012
Der Tag begann mit starkem Wind, der gegen 6 Uhr einsetzte. Dank der Ohrenstöpsel konnte ich aber bis 8 Uhr weiter schlafen. Nach einer schnellen Katzenwäsche eilte ich zum Frühstück, wo Ilka und Martin schon auf mich warteten. Nach dem reichhaltigen Mahl bin ich noch etwas sitzen geblieben und habe gelesen. Um 11 Uhr ging es dann mit 3 Guides los zum ersten Tauchgang des Tages. Als Tauchplatz war das „Small Fish Country“ vorgesehen. Die 4 neuen Gäste, ein Vater mit seinen zwei Söhnen, sowie ein Einzeltyp, sind ebenfalls mitgekommen. Für den Vater mit seinen Söhnen war es der erste Tauchgang, der Typ war schon heute Morgen um 8:30 Uhr im Wasser.

Ein Seestern im Jellyfish Lake

Ein Seestern im Jellyfish Lake

Nun steht der 15 Uhr Tauchgang an, die Zeit seit dem ersten Tauchgang hatte ich mir mit Lesen vertrieben. Immer noch der Pratchett, bin allerdings schon fast durch. Das Wetter hat sich seit dem Mittag deutlich verbessert, die Sonne scheint und der Himmel ist nur noch zur Hälfte bewölkt.
So langsam fangen wir an, an die Rückfahrt zu denken. Bedrückende Gedanken.

Der zweite Tauchgang war schön. Der Guide hat uns ein kleines, sehr kleines Seepferdchen gezeigt. Es war in einer Fächerkoralle versteckt und fast nicht zu sehen. Im Schein von Martins Lampe konnten wir es dann aber doch ausgiebig betrachten. Ein Adlerrochen kam aus dem Blau vorbei, auch ein grauer Riffhai soll sich gezeigt haben. Den habe ich aber übersehen, da ich auf Ilkas Signal (Bänger am Tank) nicht reagiert hatte. Ich hatte irrtümlich gedacht, sie wolle mir eine Schildkröte zeigen. Egal, ich habe in meinem Leben schon genug Haie gesehen. Obwohl, kann man je genug von diesen eleganten Tieren sehen?

Die fliegenden Hunde an ihrem Baum

Die fliegenden Hunde an ihrem Baum

Der Waran hat heute Abend vor unserer Veranda wieder ein Schauschwimmen veranstaltet. Gerade fliegen die Flughunde aufs Meer hinaus zum Atoll. Ein schönes Bild. Vom Atoll schalt leise der Ruf zum Abendgebet herüber.
Es ist 22 Uhr wir sitzen an der Bar. Die Nachbarn stehen gerade auf und begeben sich zur Ruhe. Wir werden ihnen gleich folgen.
Auf der Veranda sitzend, trinke ich alleine noch ein Bier. Der Himmel ist sternenklar. Bei dem Gespräch in der Bar vorhin, hatte ich noch ein schönes Detail aufgeschnappt. Wenn in Indonesien ein Mann einen Ring am linken kleinen Finger trägt, dann signalisiert er damit, dass er schwul ist. Mit so einem Ring am Finger würde man dann als Ausländer von den ganzen einheimischen Prostituierten in Ruhe gelassen.
Das erzählte uns ein deutscher Gast, der hier im Land als Hafenmeister arbeitet und auf dem Atoll eine Woche ausspannen will.
Am Horizont ausnahmsweise mal kein Gewitter.

Taucherlog
Small Fish Country (Nabucco Island / Borneo)
60 Minuten, 41,2 maximale Tiefe, Sicht ok, 28°C Wassertemperatur
Schildkröten wie immer, Muräne, viel buntes Kleinzeugs.

Sea Garden (Nabucco Island / Borneo)
60 Minuten, 35,3m maximale Tauchtiefe, Sicht ok, 28°C Wassertemperatur
Kleines Seepferdchen! Süß! Schildkröten, Muräne, Adlerrochen. Den Haie habe ich übersehen.

02.04.2012
Ein sonniger Tag der für uns um 7:30 Uhr mit dem ersten Tauchgang begann. Anschließend, nach einem schnellen Frühstück, brachen wir für die nächsten beiden Tauchgänge mit dem Boot in Richtung Norden auf. Bei den beiden Tauchgängen gab es nicht viel zu sehen, hat sich nicht wirklich gelohnt. Für morgen ist wieder der Kanal geplant, der verspricht Besserung.

Gang durch die Mangroven

Gang durch die Mangroven

Um 14:30 bin ich auf dem Boot mit zum Jellyfish Lake von Maratua gefahren. Das ist der erwähnte zweite Quallen See, nur 10 Bootsminuten von unserer Insel entfernt. Vor vier Jahren gab es dort noch einen Jetty (Steg), der bis zum See führte. Heute sind nur noch vereinzelte Überreste davon zu sehen. Deshalb mussten wir durch die Mangroven klettern und stapfen. Ein abenteuerlicher und nicht ganz ungefährlicher Marsch zum See.
Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Denn der See ist wunderschön, nur der Einstieg war beschwerlich. Im Uferbereich lagen die Quallen zusammen mit Seesternen am Grund. Wir mussten ein Stück in Richtung Seemitte schwimmen bis wir einen großen Schwarm Quallen fanden. Wir waren mit Neopren aber ohne Flossen im Wasser. Mit den Flossen hätten wir die empfindlichen Tiere sonst verletzt. Der Anzug hielt sowohl die Sonne als auch die Moskitos ab. Die Quälgeister waren fast so zahlreich wie die Quallen.

Der Jellyfish Lake auf dem Maratua Atoll

Der Jellyfish Lake auf dem Maratua Atoll

Bin inzwischen geduscht, die Sonne geht bald unter und das Warten aufs Abendessen beginnt. Touristenprobleme. Beim Schreiben dieser Zeilen tropft mir der Schweiß auf die Sonnenbrille.

Taucherlog
Table Dance (Nabucco Island / Borneo)
61 Minuten, 32,1m maximale Tauchtiefe, Sicht mies, 28°C Wassertemperatur
Kleinkram und Schildkröten

Gorgonzola (Nabucco Island / Borneo)
66 Minuten, 35,4m maximale Tauchtiefe, Sicht mies, 28°C Wassertemperatur
Kleinkram und Schildkröten

03.04.2012
Ein schöner Tag, es verspricht heiß zu werden. Oder um es direkt zu sagen, es ist schon heiß. Den ersten Tauchgang am „Sea Garden“ haben wir schon hinter uns. Nicht viel gesehen, nur wieder viele Schildkröten und zwei Blaupunktrochen. Ein entspannter Schnulli, wie bislang fast alle Tauchgänge hier. Um 14 Uhr fahren wir zum Kanal, also „Big Fish Country“, raus. Wie immer hoffen wir auf viel Strömung und große Fische. Bis dahin entspanne ich auf der Veranda.

Mittagssonne, es ist eigentlich zu heiß zum Schreiben. Man kann gar nicht so viel trinken wie man schwitzt. Am Horizont bauen sich langsam dicke Wolkentürme auf. Ilka füttert an der Treppe des Hauses die Fische mit einem alten Brötchen.

Einsiedlerkrebse beim Fressen

Einsiedlerkrebse beim Fressen

Der Tauchgang im Kanal war enttäuschend, kaum Strömung, keine Haie und die Barrakudas standen diesmal vor dem Kanal, man konnte sie kaum sehen. Einmal wollen wir heute noch Tauchen gehen, wir sind uns nur noch nicht schlüssig an welchem Tauchplatz.
Die Gärtner haben vorhin hinter unserem Haus die reifen Kokosnüsse von den Palmen geholt. Ich habe einen von ihnen freundlich gefragt, ob ich eine haben könnte. Mit seiner Machete hat er zuerst die äußere faserige Schicht entfernt. Anschließend hat er fachgerecht mit der Klinge so lange die harte Schale der Nuss abgeschlagen, bis nur noch der weiße Kern aus Fruchtfleisch übrig blieb. In ihm war noch immer die Milch. Wir bohrten mit einem kleinen Messer vorsichtig ein Loch hinein und füllten einen Teil der Milch in eine Tasse. Köstlich. Anschließend haben wir gemeinsam die Hälfte des Fruchtfleisches verspeist. Es war viel zarter als der Fleisch der Nüsse die man daheim im Supermarkt bekommt. Was übrig blieb hoben wir auf um damit die Einsiedlerkrebse anzulocken. Ich hatte bis dahin noch nie gesehen, dass man eine Kokosnuss auch „schälen“ kann. Täte ich das versuchen, würden mir anschließend bestimmt ein paar Finger fehlen.
Gestern gab es zum Abendesse indonesische Köstlichkeiten. Huhn, Rind, Tofu, Kürbis, Sojabohnen Varianten, Gemüse, Auberginen und anderes, separat in kleinen Töpfen angerichtet. Dazu natürlich Reis.

„Hati, Hati“ bedeutet so viel wie „Vorsicht“ oder auch „mach langsam“. „Haram“ ist das arabische Wort für das Böse. Eine „Pizza Haram“ mit Zwiebeln ist somit eine Pizza mit Salami (Schwein = böse) und Zwiebeln.
Es ist 17:40 Uhr und der Schweiß läuft mir noch immer in Strömen am Körper herunter. Das Duschen vorhin war vertane Zeit.

Taucherlog
Sea Garden (Nabucco Island / Borneo)
63 Minuten, 42,3 maximale Tauchtiefe, Sicht ok, 29°C Wassertemperatur
Kleinkram und Schildkröten

Big Fish Country (Nabucco Island / Borneo)
50 Minuten, 27,2m maximale Tauchtiefe, Sicht ok, 28°C Wassertemperatur
Wenig Strömung. Barrakudas nur kurz. Öde. Der AOWD Schüler hat Unterwasser durch den Lungenautomat gekotzt.

04.04.2012
Der letzte Tauchtag. Heute Morgen waren wir wieder im „Small Fish Country“. Das wäre eigentlich unser letzter Dive gewesen, aber mit viel Geschick konnte Martin noch einen weiteren Tauchgang für uns zwei rausschlagen. Und so fahren wir gegen 14 Uhr noch einmal zum Kanal, hoffentlich ist heute mehr los als gestern.

Dein einheimische Schule - Maratua Atoll

Dein einheimische Schule – Maratua Atoll

Das Wetter war bis zirka 12 Uhr gut, doch nun zog es sich zu und es tröpfelt auch schon ein wenig. Heute Morgen trieb viel Treibgut auf dem Wasser. Eine Kühlschranktür und ein altes Fischerboot, zum Beispiel.
Der letzte Tauchgang liegt nun auch hinter uns. Die Strömung kam heute falsch und wir mussten bis zum Kanaleingang gegen sie anschwimmen. Im Kanal selber konnten wir dann ohne den Riffhaken benutzen zu müssen stehen. Keine Haie aber dafür ein kreisender Barrakudaschwarm. Ich habe unten drunter, genau in der Mitte, gehangen. Dann bin ich langsam in den Schwarm hinein getaucht. Martin natürlich auch. Anschließend am Riff hätte Martin seinen Haken fast in einen Drachenkopf gehauen, so gut getarnt war der Fisch. Erst der Guide hat ihn uns gezeigt. Heute Morgen habe ich meinen ersten Kofferfisch gestreichelt. Das hat ihn scheinbar auch nicht gestört.
Noch einen Tag und zwei Nächte, dann geht es wieder los. Mir graut vor der Rückreise.
Die Energie wird auf der Insel über zwei Generatoren gewonnen. Die verbrauchen zusammen 170 Liter Diesel am Tag. Der Liter kostet hier angeblich ungefähr einen Euro. Das Süßwasser ist entweder Regen- oder entsalztes Meerwasser. Es gibt hier eine eigene Entsalzungsanlage. Müll wird auf der Insel in einer Grube verbrannt. Glas und Dosen gehen zurück aufs Festland.
Die ersten Teile unserer Tauchausrüstungen hängen schon zum Trocknen an unserer Hütte. Es ist bewölkt aber trocken.

Taucherlog
Small Fish Country (Nabucco Island / Borneo)
60 Minuten, 45,4m maximale Tauchtiefe, Sicht ok, 29°C Wassertemperatur
Kleinkram, Kofferfisch gestreichelt

Big Fish Country (Nabucco Island / Borneo)
58 Minuten, 24m maximale Tauchtiefe, Sicht ok, 29°C Wassertemperatur
Kanal, Strömung kam falsch, Barrakudaschwarm, war drin. Drachenkopf.

05.04.2012
Der letzte Tag, morgen um 8 Uhr in der Früh geht es zurück. Wir sind heute mit einem Einheimischen Boot aufs Atoll gefahren und haben dort das Dorf besucht. Das Boot hatte wie üblich keinen Schalldämpfer und ein Dach gab es auch nicht. So mussten wir uns mit Handtüchern gegen die brennende Sonne schützen. Der Ort selber ist für unsere westlichen Augen sehr schmutzig, überall liegt Müll herum. Sie bauen gerade an einer neuen Autostraße. Es ist 13 Uhr und es hat zu regnen begonnen.

Einheimischen Dorf auf dem Maratua Atoll

Einheimischen Dorf auf dem Maratua Atoll

Niemand von uns hat wirklich Lust auf die lange Rückreise. Mit dem Boot nach Berau, mit dem Pickup zum Flughafen, weiter nach Balikpapan, neu einchecken und ab nach Singapur. Dort haben wir dann 4-5 Stunden Aufenthalt. Dann kommt der 13 Stunden Flug nach Frankfurt. Von dort geht es mit dem Shuttlebus zum Parkhaus und dann folgen 3-4 Stunden auf der Autobahn.
15:20 Uhr, der Koffer ist gepackt, das Unausweichliche rückt immer näher. Bald ist das alles hier nur noch Phantasie, die in meinem Kopf weiterlebt.

 

07.04.2012
Ankunft in Frankfurt.

Weitere Bilder findest du im Beitrag Borneo – Maratua Atoll – Nabucco Island Resort.

Ein Gedanke zu „Reisetagebuch Borneo – Maratua Atoll

  1. avatarWiller

    Dieser Reisebericht war sehr interessant! Hätte nicht gedacht, das die Umweltverschmutzung bereits solche Ausmaße angenommen hat! So beenden die Einheimischen den Tourismus bevor er richtig begonnen hat.

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